August 26, 2022

Vodafone Magyarország – Übernahme durch 4iG und Staat

Bild: Róka László/MTI

Die 4iG Nyrt. erwirbt gemeinsam mit dem Staat als Juniorpartner Vodafone Magyarország. Der Kaufpreis für 100% der Geschäftsanteile wurde auf 715 Mrd. Forint (1,8 Mrd. Euro) beziffert.

4iG wird 51% der Geschäftsanteile übernehmen, die staatliche Corvinus Zrt. mit 49% beteiligt sein. Dies ist die größte Transaktion im Telekommunikationssektor Ungarns seit der Privatisierung der Matáv-Gruppe (heute Magyar Telekom) in den 1990er Jahren.

Das IT-Unternehmen 4iG hat mittlerweile auch verstärkt Positionen im Telekommunikationssektor aufgebaut. Das Vodafone-Geschäft soll die 4iG-Gruppe zum marktführenden IKT-Unternehmen in Ungarn machen. Allein aus den Synergieeffekten verspricht sich der Käufer mindestens 150 Mrd. Forint (367 Mio. Euro) an Mehrerlösen und Kosteneinsparungen.

Vodafone bedient als zweitgrößter Mobilanbieter Ungarns mehr als 3 Mio. private und Firmenkunden sowie rund 800.000 Kunden im Segment Breitbandinternet, Kabel-TV und Festnetztelefonie. Das bedeutet mehr als 5 Mio. aktive Verträge. Vor einem Jahr setzte die Gruppe mit gut 3.000 Mitarbeitern knapp 280 Mrd. Forint (686 Mio. Euro) um und erzielte ein EBITDA von rund 95 Mrd. Forint (233 Mio. Euro).

Die Regierung verfolgt seit 2010 das Ziel, ungarische Mehrheitsanteile im Banken-, Energie-, Medien- und Einzelhandelssektor zu erlangen. Bei Banken, in der Energiewirtschaft und bei Medien ist dies bereits gelungen.