Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im II. Quartal um 6,5% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Vergleich zum Vorquartal kletterte die Wirtschaftsleistung um 1,1%. Im ersten Halbjahr lag das BIP um 7,3% höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Daten sorgten für eine positive Überraschung, da Analysten mit einem Anstieg von nur 6,1% gerechnet hatten.
Fast alle Sektoren trugen zum Wachstum bei, vor allem die Industrie und Dienstleistungen. Innerhalb der Industrie war das Wachstum besonders stark in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie bei den elektrischen Ausrüstungen, während bei den Dienstleistungen das größte Wachstum in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie sowie Transport und Logistik zu verzeichnen war. Das Wachstum wurde jedoch durch einen erheblichen Rückgang in der Landwirtschaft ausgebremst.
Gegen Ende des II. Quartals gab es bereits Anzeichen für eine Verlangsamung der Wirtschaftsleistung. Die Verlangsamung ist deutlich zu erkennen, denn das Wirtschaftswachstum lag im II. Quartal nur noch bei 1,1% nach 2,1% im Vorquartal. Dieser Trend könnte sich infolge der Inflation, Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation, der weltweiten Rezessionssorgen, der negativen Auswirkungen der Dürre und der langwierigen Verhandlungen zwischen der ungarischen Regierung und der EU im III. Quartal noch verstärken.