April 21, 2022

Rekord-Haushaltsdefizit – galoppierende Inflation

Der Staatshaushalt wies ein März-Rekorddefizit von 875 Mrd. Forint (2 Mrd. Euro) aus. Damit wurden im I. Quartal bereits 73,3% der Jahresvorgabe erreicht. Bis Ende März kumulierte das Haushaltsdefizit auf 2.309 Mrd. Forint (6 Mrd. Euro), im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es demgegenüber 1.144 Mrd. Forint (3 Mrd. Euro).

Das enorme Haushaltsloch führt das Finanzministerium u. a. auf die erhöhten Wohnungsbauförderungen, Rückerstattungen bei der Einkommensteuer für Familien sowie Rentenerhöhungen zurück.

Im März erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 8,5%. Zuletzt wurde im Juni 2007 eine derart hohe Inflationsrate registriert. Preistreiber waren im vergangenen einen Jahr primär die Lebensmittel mit 13%. Für Kraftstoffe mussten die Verbraucher im vorigen Monat 11,5% mehr als vor einem Jahr berappen – ohne die seit November wirksame Preisdeckelung würde hier sicher eine Rekordverteuerung eingetreten sein.

Gegenüber Februar kletterten die Preise um 1,0%. Die Kerninflation erhöhte sich im Jahresvergleich um 9,1%, im Monatsvergleich um 1,0 Prozentpunkte.

Die Ungarische Nationalbank (MNB) sieht neben den Kraftstoffpreisen den globalen Preisauftrieb bei Halbleitern, Nahrungsmitteln und Rohstoffen als kritisch an.