Die Verbraucherpreise stiegen im April im Jahresvergleich um 9,5 %, während die Kerninflation auf 10,3 % kletterte. Seit dem Sommer 2001 war kein derart hoher Preisanstieg mehr verzeichnet worden. Besonders spürbar ist der Anstieg der Lebensmittelpreise mit 15,6% im Jahres- und 3,4% im Monatsvergleich. Gegenüber März erhöhten sich die Preise um 1,6%, im Zeitraum Januar-April um durchschnittlich 8,5%.
Zu den Gründen für den Preisanstieg gehören einerseits der weltweit höchste Stand der Inflation seit Jahrzehnten infolge steigender Energie- und Lebensmittelpreise durch den Ukrainekrieg. Andererseits hat die Regierung zu Beginn des Jahres die Nachfrage mit bedeutenden einmaligen Maßnahmen (Einkommenssteuerrückvergütung für Familien mit Kindern, 13. Monatsrente) angekurbelt. Hinzu kommt, dass die diesjährige Erhöhung des Mindestlohns um 20 %. Dennoch dämmen Preisdeckelungen bei Kraftstoff und einigen Lebensmitteln die Inflation ein, die Analysten zufolge ansonsten bei 15% liegen würde.