Juli 18, 2022

Energienotstand und Aufgabe der ursprünglichen Energiekostensenkung

Angesichts der sich für Herbst und Winter in Europa abzeichnenden Energiekrise rief die Regierung den Energienotstand aus. Zudem wurde ein Sieben-Punkte-Plan verabschiedet, der im August in Kraft tritt.

So erhöht Ungarn seine heimische Gasförderung von 1,5 auf 2 Mrd. m3 auch unter Anwendung teurerer Technologien. Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó werde bevollmächtigt, zusätzlich Gas einzukaufen. Für Energieträger und Brennholz wurde ein Ausfuhrverbot angeordnet. Bis zum Ende des Jahres wird die heimische Kohleförderung erhöht. Die Blöcke des Mátra-Kraftwerks sollen schnellstmöglich wieder hochgefahren und die Betriebszeit des AKW Paks verlängert werden.

Privathaushalte mit überdurchschnittlichem Energieverbrauch sollen entweder ihren Verbrauch drosseln oder Marktpreise zahlen. Ab dem 1. August gilt für die Nebenkostensenkung ein monatlicher Durchschnittsverbrauch von 210 kWh/Monat, d. h. 2.523 kWh jährlich für Strom und 144 m3/Monat, d. h. 1.529 m3 im Jahr für Erdgas. Darüber werden die Privathaushalte zu Marktpreisen zur Kasse gebeten. Für Familien mit drei Kindern gilt ein höherer Grenzwert: 2.329 m3, mit einem zusätzlichen Verbrauch von 300 m3 für jedes weitere Kind im Jahr. Beim Strom gibt es keine solchen Vergünstigungen. Drei Viertel der Privathaushalte seien nicht von den Preiserhöhungen betroffen.

Zudem hat die die Regierung einen Notfallplan sowie eine Abschaltreihenfolge erarbeitet, derzeit sei die Versorgung jedoch noch kontinuierlich.