Volumen ausländischer Direktinvestitionen (FDI)
Beim sich seit 1990 vollzogenen erfolgreichen Strukturwandel der ungarischen Wirtschaft kam den ausländischen Direktinvestitionen eine entscheidende Bedeutung zu. Die kontinuierlich einströmenden, ausländischen Direktinvestitionen trugen und tragen entscheidend zur Zunahme der Produktivität, der technologischen Modernisierung, dem Aufbau der für eine gesunde Wachstumsstruktur notwendigen Exportkapazitäten und der Schaffung neuer Arbeitsplätzen bei.
Die meisten Investitionen erfolgten in der Dienstleistungsbranche sowie in den wettbewerbsfähigen Branchen der verarbeitenden Industrie, wie Fahrzeugherstellung, Herstellung von PCs, elektronischen und optischen Produkten, etc.
78,6% der Direktinvestitionen in Ungarn stammen aus der Europäischen Union, davon 26,4% aus Deutschland. Die meisten Investitionen erfolgten in der Dienstleistungsbranche sowie in den wettbewerbsfähigen Branchen der verarbeitenden Industrie.
In den letzten Jahren erlebte die Autoindustrie einen sprunghaften Anstieg der Direktinvestitionen. Die Daimler-Gruppe eröffnete 2012 ihr neues, modernstes Werk in Kecskemét und die beiden früher niedergelassenen Fahrzeughersteller Audi in Győr und Opel in Szentgotthárd bauten ihre Produktionskapazitäten aus. 2019 beginnt BMW mit dem Bau seiner neuen Fabrik in Debrecen, die mehr als 1 000 neue Arbeitsplätze in Ostungarn bietet. Diese Entwicklungen führten zu einer Produktionszunahme bei den Autozulieferern.
Die die Automobilindustrie beliefernden Chemieunternehmen verzeichneten ebenfalls bedeutende Entwicklungen. Zu den größten gehört das neue Werk von BorsodChem im Wert von 200 Mio. € in Kazincbarcika und die Werkserweiterung des südkoreanischen Reifenherstellers Hankook in Rácalmás.
Ein sich ebenfalls in rasantem Tempo entwickelnder Industriezweig sind die erneuerbaren Energiequellen. Insbesondere thermische Energiequellen und die Photovoltaik-Sonnenkollektoren herstellenden Unternehmen verzeichneten bedeutende Entwicklungen in den vergangenen Jahren.