Ungarns Wirtschaft steckt tiefer in der Rezession, als erwartet. Im II. Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung zum Vorquartal um 0,3%, auf Jahresebene um 2,4%, geht aus den statistischen Daten hervor.
Entgegen den Erwartungen der Analysten fand die Wirtschaft auch im Zeitraum April-Juni nicht zu sich. Im vierten Quartal in Folge wurde die Basis des jeweiligen Vorquartals verfehlt. Auf Jahresebene hat sich das BIP-Wachstum von +8% Anfang 2022 in ein Minus von 2,4% (bzw. saisonal und nach Kalendertagen bereinigt von -2,3%) umgekehrt.
Im I. Halbjahr liegt das BIP nun insgesamt um 1,7% unter Vorjahresniveau. Damit ist das von der Regierung offiziell beibehaltene Ziel, wonach die Wirtschaft im Gesamtjahr bis zu 1,5% wachsen soll, praktisch nicht mehr zu erreichen. Nun zeigt sich, dass die Effekte der Energiekrise und des Ukraine-Kriegs länger und tiefer nachwirken, und dass die rekordhohe Inflation mit den in der Folge eskalierenden Kreditzinsen die wirtschaftlichen Aktivitäten drosselt.