Mai 22, 2023

Anhaltende technische Rezession

Nach zwei Jahren schrumpft Ungarns Wirtschaft wieder. Im I. Quartal lag die Wirtschaftsleistung um 0,9% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.

Die technische Rezession hält an, im III. Quartal in Folge sank der Ausstoß der Wirtschaft. Im I. Quartal 2023 erreichte Ungarns Wirtschaft nur noch 99,1% der Leistung vom gleichen Vorjahreszeitraum, saisonal und nach Kalendertagen bereinigt sogar nur noch 98,9%. Zuletzt war die Wirtschaft Anfang 2021 geschrumpft, damals jedoch um 2,3% (bzw. bereinigt um 1,8%).

Das Statistische Zentralamt KSH verweist auf die Schwäche der Industrie als primäre Wachstumsbremse zu Jahresbeginn. Demgegenüber haben die Landwirtschaft und der Gesundheitssektor einen positiven Beitrag erbracht. Auch die Landwirtschaft könnte nach dem Dürre-Jahr 2022 wieder positiv zum BIP in diesem Jahr beitragen.

Die Negativ-Effekte sind jedoch vorerst weiterhin präsent: Die Inflation bewegte sich in den ersten vier Monaten um 25%, die Notenbank hält den Leitzins seit vorigem Oktober bei 18%. Die Reallöhne sind zuletzt um nahezu ein Zehntel gesunken – Konsum und Investitionen werden durch diese Faktoren ausgebremst. Zudem sind die Energiepreise für die Wirtschaft weiterhin hoch.