Juni 10, 2022

Inflation steigt auf neuerliche Rekordhöhe

Die Inflationsrate erreichte im Mai gegenüber dem identischen Zeitraum des Vorjahres die Rekordhöhe von 10,7 %. Ähnlich hoch war die Teuerungsrate in Ungarn zuletzt im Dezember 1999 mit 10%. Gegenüber dem April legten die Verbraucherpreise um weitere 1,7% zu. Die Kerninflation ist bereits bei 12,2% angelangt.

Die Preise für Lebensmittel erhöhten sich im Durchschnitt um 18,6 % – bei Margarine betrug die Verteuerung 41,4 %, Brot wurde um 37,5 % teurer, Käse um 35,4 %, Milchprodukte um 30,3 %, Obst und Gemüse um 12,8 %. Die Preise von alkoholischen Getränken und Tabakwaren stiegen durchschnittlich um 6,4 %. Für langlebige Konsumgüter müssen die Verbraucher um 11,4 % mehr zahlen, Gebrauchtwagen kosten um 15,4 %, Neuwagen um 10,6 % und Dienstleistungen um 6,8 % mehr als vor einem Jahr.

Die Preisdeckelungen für Strom, Gas, Fernwärme, Kraftstoffe und einige ausgewählte Lebensmittel sowie der Zinsstopp für Hypothekenkredit wirken als Inflationsbremse. Die Notenbank geht davon aus, dass all diese Maßnahmen zusammengenommen die Inflation um 5-6 Prozentpunkte senken.

Die Inflation werde jedoch u.a. auch durch die Schwächung des Forint und die Lohn- und Einkommenspolitik der Regierung sowie die Effekte des Ukraine-Kriegs angeheizt. Analysten sehen die Inflation zunehmend kritischer. Im Schnitt gehen die Erwartungen mittlerweile von einer mittleren Jahresinflation um 10% aus – das aber bedeutet, dass der Preisdruck in den nächsten Monaten weiter steigt.