Über Ungarn

Ungarns Industrie hat eine große Tradition. Die wichtigsten Industriezweige sind der Maschinenbau und die Verarbeitungsindustrie. In den vergangenen Jahren errichteten zahlreiche internationale Unternehmen Produktionsstätten in Ungarn, was verschiedene Zuliefererunternehmen bewog, ebenfalls in Ungarn tätig zu werden. Im Dienstleistungssektor sind vor allem der Tourismus sowie Finanz- und Softwaredienstleistungen werttreibend. Unternehmen wie Vodafone, IBM u.a.m. gründeten in Ungarn Shared-Service-Centers.

Ungarn bietet attraktivste Rahmenbedingungen und gehört zu den günstigsten Investitionsländern in Mittel- und Osteuropa.

Diese Aussage wird durch zahlreichen, positiven Fakten untermauert.

  • Beste Infrastruktur der Region (Mitteleuropa) mit fast 2.000 km Autobahnen und Schnellstrassen;
  • mehr als 200 Gewerbeparks mit hervorragender Infrastruktur;
  • mehrere hunderttausend motivierte und überdurchschnittlich ausgebildete Arbeitskräfte mit unterschiedlichsten Qualifikationen und Erfahrungen (von Hilfsarbeitern bis zu mehrere Fremdsprachen sprechende Forschungsingenieure;
  • ein Gewinnsteuersatz von 9% und ein Einkommenssteuersatz von 15%, ausgestaltet als flat-rates, gehören zu den attraktivsten Steuersätzen in Europa für Unternehmen als für Privatpersonen

Ungarn wurde in den vergangenen Jahren von renommierten Unternehmen aus dem deutschen Sprachraum als Investitionsstandort gewählt, u.a. von Daimler-Benz, Audi, BMW, Bosch, Wienerberger, Nestlé oder Stadler Rail, dem bedeutenden und innovativen Hersteller von Vorstadt-Eisenbahnzügen.

Ungarn in Zahlen

Fläche: 93 030 km2
Hauptstadt: Budapest
Amtssprache: Ungarisch
Geschäftssprachen:  Ungarisch, Englisch, Deutsch
EU Mitgliedschaft: 2004
BIP 2018: 157,9 Mrd. USD
Währung: ungarischer Forint (Ft, HUF)
Staatsform: Republik
Einwohnerzahl: 9 730 000 (2021)
Straßennetz: insgesamt 32.000 km, davon Autobahn: 1.883 km (2021)

Wirtschaftliches Umfeld

Die Entwicklung des Bruttoinlandproduktes (BIP) Ungarns

Volumenänderungen des Bruttoinlandsprodukt

(im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal)

 

Ausländische Direktinvestitionen (FDI)

Volumen ausländischer Direktinvestitionen (FDI)

Beim sich seit 1990 vollzogenen erfolgreichen Strukturwandel der ungarischen Wirtschaft kam den ausländischen Direktinvestitionen eine entscheidende Bedeutung zu. Die kontinuierlich einströmenden, ausländischen Direktinvestitionen trugen und tragen entscheidend zur Zunahme der Produktivität, der technologischen Modernisierung, dem Aufbau der für eine gesunde Wachstumsstruktur notwendigen Exportkapazitäten und der Schaffung neuer Arbeitsplätzen bei.

Die meisten Investitionen erfolgten in der Dienstleistungsbranche sowie in den wettbewerbsfähigen Branchen der verarbeitenden Industrie, wie Fahrzeugherstellung, Herstellung von PCs, elektronischen und optischen Produkten, etc.

78,6% der Direktinvestitionen in Ungarn stammen aus der Europäischen Union, davon 26,4% aus Deutschland. Die meisten Investitionen erfolgten in der Dienstleistungsbranche sowie in den wettbewerbsfähigen Branchen der verarbeitenden Industrie.

In den letzten Jahren erlebte die Autoindustrie einen sprunghaften Anstieg der Direktinvestitionen. Die Daimler-Gruppe eröffnete 2012 ihr neues, modernstes Werk in Kecskemét und die beiden früher niedergelassenen Fahrzeughersteller Audi in Győr und Opel in Szentgotthárd bauten ihre Produktionskapazitäten aus. 2019 beginnt BMW mit dem Bau seiner neuen Fabrik in Debrecen, die mehr als 1 000 neue Arbeitsplätze in Ostungarn bietet. Diese Entwicklungen führten zu einer Produktionszunahme bei den Autozulieferern.

Die die Automobilindustrie beliefernden Chemieunternehmen verzeichneten ebenfalls bedeutende Entwicklungen. Zu den größten gehört das neue Werk von BorsodChem im Wert von 200 Mio. € in Kazincbarcika und die Werkserweiterung des südkoreanischen Reifenherstellers Hankook in Rácalmás.

Ein sich ebenfalls in rasantem Tempo entwickelnder Industriezweig sind die erneuerbaren Energiequellen. Insbesondere thermische Energiequellen und die Photovoltaik-Sonnenkollektoren herstellenden Unternehmen verzeichneten bedeutende Entwicklungen in den vergangenen Jahren.

Inflation

Die Verbraucherpreise sind 2019 um 3,4 %. wieder etwas angestiegen. Erfreulich ist, dass die niedrige Inflation und die Verringerung der Belastungen der Haushalte eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens bewirken, was zusammen mit der Verbesserung der Beschäftigungsquote die private Konsumbereitschaft ansteigen liess.

Quelle: KSH

Lage am Arbeitsmarkt

2017 verbesserte sich die Beschäftigung und die Arbeitslosigkeit verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten im Alter zwischen 15 und 74 Jahren lag bei 4'447'000. Das sind 36'000 mehr als 2016.

Ungarn verzeichnete 2016 mit 4,4% innerhalb der EU die vierttiefste Arbeitslosenquote, nachdem diese 2013 noch 10,4% betrug. Gemäss einer Studie der Europäischen Kommission dürfte sich diese Kennziffer in den nächsten beiden Jahren weiterhin verbessern.

Ab 2017 erhöhte die Regierung den Mindestlohn auf brutto 138'000 HUF (ca. 445 EUR) pro Monat und das Lohnminimum für Arbeitsbereiche, die einer Fachqualifikation bedürfen, auf 180'500 HUF (ca. 580 EUR) pro Monat. Bei Teilzeitbeschäftigten wird der vereinbarte monatliche, wöchentliche und Tageslohn im Verhältnis zur Arbeitszeit berechnet.

Die Beschäftigungsindizes in Ungarn weichen regional stark voneinander ab. Dies widerspiegelt sich auch in den Durchschnittslöhnen. Ungarn ist stark zentralisiert. Die Beschäftigung und die Durchschnittslöhne sind in der zentralungarischen Region Budapest und seiner Umgebung am höchsten. Dank der konsequenten Entwicklung der Infrastruktur und der gezielten regionalen Förderungen entscheiden sich immer mehr ausländische Unternehmen für Standorte ausserhalb der Region Budapest.